Der südöstlich der Leipziger Altstadt gelegene Bayerische Bahnhof gilt als der älteste erhaltene Kopfbahnhof in Deutschland. Die Bahnhofsanlagen mit dem markanten viertorigen Portal als Abschluß des Gleisfelds wurden Anfang der 1840er Jahre errichtet. Der Bahnbetrieb auf der historischen Trasse bestand bis vor wenigen Jahren. Im Zuge einer Neuordnung des Regional- und S-Bahn-Verkehrs in Leipzig entsteht zur Zeit ein City-Tunnel. Die neue Station am Bayerischen Bahnhof ist Teil dieses Projekts.Die oberirdischen Elemente der Zu- und Abgänge treten in ihrer Wirkung hinter das denkmalgeschützte historische Portal des Bahnhofs zurück. Der Eindruck der unterirdischen Station wird durch die voluminösen Lichträume der Erschließung bestimmt, die einen großzügigen Tageslichteinfall erlauben. Poetisch und überraschend muten darin die scheinbar zufällig positionierten farbigen Streben an, die teils Konstruktion, teils Lichtkörper sind. Die Anordnung der künstlichen Beleuchtung des Bahnsteigs folgt dem Rhythmus der Streben.
Wettbewerb 1997, 1. Preis
Bauherr: Deutsche Bahn AG
Entwurf: Peter Kulka,
Philipp Stamborski
Mitarbeiter Wettbewerb: Klaus Radau, Philipp Stamborski
Mitarbeiter Planung: Philipp Stamborski, Cornelius Wens, Pit Dörrwächter, Thorsten Mildner
Fotos: Hans Christian Schink