In engem Bezug zur spätklassizistischen Villa des Firmengründers Robert Bosch entstand hundert Jahre später in dessen Obstgarten ein neues Haus für die Weiterbildung der Manager des weltweit tätigen Unternehmens. Zusätzlich wurden für die Stiftung, die in der Villa untergebracht ist, Erweiterungsflächen geschaffen. Eingebettet in die abfallende Topographie des Geländes, gliedert sich der Neubau in drei Ebenen, die um die Haupttreppe als Fixpunkt rotieren. Durch Drehung des Obergeschosses zum Sockel tritt der skulpturale Baukörper mit der Villa und dem Neckartal in einen Dialog. Einem Sandwich vergleichbar, schichten sich die Geschosse im Wechsel Masse – Transparenz – Masse.Die Stiftung befindet sich in der Sockelebene des Neubaus. Die Räume orientieren sich zum Garten und zum Atrium mit dem Wasserbecken. Das darüber liegende «Plateau» dient der Erschließung und Kommunikation. Vom Empfangsbereich aus führt eine in der Achse des Atriums gelegene Treppe in einem sanften Anstieg in die Kopfebene mit den Schulungs- und Konferenzräumen, die über dem Garten zu schweben scheint. Im Obergeschoß legt sich zwischen die innere Glas- und die äußere, das Sonnenlicht filternde Metallgitterfassade ein umlaufender Balkon. Benutzung und Einstellung der Metallgitter – schließen, öffnen und überlagern – schaffen ein wechselndes Fassadenbild.
Wettbewerb 2000, 1. Preis
BGF: 11.000 m²
BRI: 36.196 m³
Bauherr: Robert Bosch GmbH, Stuttgart
Entwurf: Peter Kulka
Mitarbeiter Wettbewerb: Jan Blanek, Sophia Pachiadakis, Monika Stallmann
Mitarbeiter Planung: Henryk Urbanietz, Konstantin Pichler, Stephan Schönenbach, Werner Gronmayer
Auszeichnungen: Hugo-Häring-Preis 2006
Skulptur: Bernar Venet, Le Muy
Fotos: Lukas Roth
Perspektiven: Peter Kulka Architektur