Von den ehemals vier gründerzeitlichen Villen auf dem Block blieben lediglich die Herfurthsche Villa von 1893 und das zugehörige Kutscherhaus erhalten. Die neue Nutzung als Ausstellungshaus für die Galerie für Zeitgenössische Kunst erforderte eine umfangreiche Sanierung und die Schaffung funktionaler Raumsequenzen.Der ursprünglich innen liegende Aufgang zur erhöhten Erdgeschoßebene wurde nach außen verlegt. Dadurch konnte ein Eingangsfoyer geschaffen werden. Auf der Fläche der angrenzenden ehemaligen Dienstbotenräume entstand eine neue Treppenanlage. Sie ersetzt das raumgreifende repräsentative Treppenhaus im Zentrum des Gebäudes. An seiner Stelle ist eine Wechselausstellungsfläche, das «Laboratorium», entstanden. Das ehemals doppelgeschossige Volumen erfährt jetzt eine horizontale Trennung durch eine Gitterrostebene. Belichtet wird das «Laboratorium» durch einen auf der Schmalseitegelegenen, nicht zugänglichen, offenen Lichthof. Daran schließt der Neubauflügel mit einer umlaufenden Abfolge neuer Ausstellungsflächen an. Er ersetzt einen maroden Speisezimmer-Anbau. Als Reminiszenz an den vorherigen Zustand wurde die historische Gartenfassade erhalten und in den neuen Gebäudeteil integriert. Ansonsten ist die Ergänzung mit einer hinterlüfteten Fassade aus Faserzementplatten deutlich ablesbar.Das ehemalige Kutscherhaus wurde ebenfalls saniert und um zwei Ateliers für Gastkünstler erweitert.
Wettbewerb: 1994, 1. Preis
BGF: 2.300 m²
Bauherr: Förderkreis der Galerie für Zeitgenössische Kunst Leipzig
Entwurf: Peter Kulka
Mitarbeiter Wettbewerb: Frank Böhm,
Uwe Bernd Friedemann,
Catherine Venart
Mitarbeiter Planung: Klaus Radau,
Philipp Stamborski
Auszeichnung: Architekturpreis der Stadt Leipzig 1999
Fotos: PUNCTUM / Hans-Christian Schink, Bertram Kober