Auf dem ehemaligen Industrieareal der Westfalenhütte entsteht mit dem Karlsquartier ein modernes, gemeinschaftsorientiertes Wohnviertel. Unser Beitrag zum Wettbewerb übersetzt die industrielle Vergangenheit des Ortes in eine klare, urbane Struktur mit hoher Wohnqualität. Ein dichter Blockrand formt zwei Baukörper, einen linearen Riegel entlang des Grünwalls und einen hufeisenförmigen Bau, der einen geschützten, begrünten Innenhof umschließt. Diese Anordnung schafft eine Balance zwischen städtischer Dichte und privater Rückzugsqualität.

Zentrales Element des Quartiers ist der Innenhof als gemeinschaftlicher Treffpunkt. Begrünte Fassaden, Balkone und Dachgärten fördern ein naturnahes Wohnen, während gemeinschaftliche Angebote wie Urban Gardening, ein Nachbarschaftsraum und Spiel- und Aufenthaltszonen das soziale Miteinander stärken.

Die Grundrisse sind klar zoniert und auf vielfältige Lebensformen ausgerichtet. Großzügige Wohn- und Essbereiche öffnen sich mit Balkonen und großen Fensterflächen zum Innenhof, während die Privaträume zur Außenfassade orientiert sind. Ein ausgewogener Wohnungsmix von Zwei- bis Sechszimmerwohnungen ermöglicht soziale Durchmischung und Flexibilität von gefördertem bis freifinanziertem Wohnraum.

Das nachhaltige Mobilitätskonzept mit Car- und Bike-Sharing, E-Ladesäulen und einer Fahrradwerkstatt ergänzt die Wohnnutzung zeitgemäß. Eine robuste, ressourcenschonende Bauweise mit Low-Tech-Ansatz reduziert Energieverbrauch und Wartungsaufwand.
Die schlichte Putzfassade in Besenstrichoptik verleiht den Gebäuden eine ruhige, wertige Ausstrahlung, während bodentiefe Fenster und begrünte Stahlbalkone zum Hof hin Offenheit und Lebendigkeit erzeugen.

Das Karlsquartier vereint städtische Kompaktheit, ökologische Verantwortung und nachbarschaftliche Gemeinschaft – ein Ort, der den Wandel des ehemaligen Industrieareals in ein lebenswertes, grünes Quartier sichtbar macht.