Das ehemalige Schauspielhaus am Berliner Gendarmenmarkt gehört zu den Meisterwerken der klassizistischen Periode im Schaffen von Karl Friedrich Schinkel. Während des Zweiten Weltkriegs brannte das Gebäude bis auf die Umfassungsmauern aus. Der Wiederaufbau des im ehemaligen Ost-Berlin gelegenen Gebäudes in den 1980er Jahren erfolgte mit einer veränderten Nutzung als Konzerthaus und einer Innenausstattung in einem seinem Schöpfer nachempfundenen Stil.Der Umbau des früheren Probensaals im Nordflügel sollte einen multifunktionalen Raum schaffen, der auch als Kammermusiksaal, für Empfänge,Lesungen und Theateraufführungen geeignet ist. Die Vielfalt funktionaler Anforderungen wurde nicht mit einer Vielfalt an Details beantwortet. Das einzige feststehende Element ist die Raumbegrenzung des 24 x 14 x 4 m großen Saales. Fast die gesamte Bodenfläche wird aus Hubpodesten gebildet, die eine Veränderung der ebenen Fläche zu in Längs- oder Querrichtung verlaufenden ansteigenden Stufen oder einer Arenabühne erlauben. Raumhohe, um 180 Grad drehbare Wandelemente im Bereich der Fenster erlauben im geschlossenen Zustand unterschiedliche Akustikeinstellungen oder geben geöffnet den Blick frei auf den Gendarmenmarkt. Die offene Streckmetalldecke ist eine optische und akustische Membran. Darüber verbergen sich die auf differenzierte Ausleuchtungsszenarien hin ausgelegte Beleuchtungsanlage, weitere Akustikelemente und die Haustechnik. Kürzlich wurde der Saal um einen Foyerbereich mit Café und Kartenvorverkauf im Hochparterre ergänzt.
BGF: 1.215 m²
BRI: 7.788 m³
Bauherr: Konzerthaus Berlin
Entwurf: Peter Kulka
Mitarbeiter: Henryk Urbanietz,
Jürgen Lindner, Sophia Pachiadakis,
Axel Möser, Monika Stallmann
Fotos: Roland Halbe
Isometrie: Peter Kulka Architektur