Die ursprüngliche Konstruktion der im 18. Jahrhundert von Matthäus Daniel Pöppelmann entworfenen Brücke über die Mulde bestand aus sechs durch Korbbögen miteinander verbundenen Steinpfeilern. Das am weitesten spannende Feld wurde durch ein gedecktes, hölzernes Sprengwerk geschlossen.Später wurde das hölzerne Segment durch eine Stahlkonstruktion ersetzt. Während des Jahrhundert-hochwassers im Jahr 2002 führte der massive Brückenbau zu einem zusätzlichen Wasseranstieg in der Altstadt von Grimma. Bei nachfolgenden Sicherungsmaßnahmen wurden von der stark beschädigten Brücke zwei Strompfeiler entfernt.Der Entwurf ist von einer seltenen Poesie. Er schlägt die Verschränkung von Bögen aus Brettschichtholz vor, die insgesamt ein hölzernes Netzwerk ergeben. Das Prinzip des hölzernen Sprengwerks des ersten Brückenschlags wird aufgenommen und zu einer die Brückenfragmente verbindenden Konstruktion transformiert. Daraus entsteht eine neue Qualität der räumlichen Erfahrung. Das Überqueren der Brücke ist nicht nur die Überwindung eines Hindernisses, sondern der Brückenkörper selber bildet einen erfahrbaren Raum. Assoziativ erinnert die Brücke an die Netzgewölbe spätgotischer Hallenkirchen.
2. Rang
Bauherr: Straßenbauamt Döbeln-Torgau
Entwurf: Peter Kulka, Eric Helter
Mitarbeiter: Simone Webske, Sophia Pachiadakis
Visualisierung: Peter Kulka Architektur