
Unter dem Beitragstitel „Schatzraum“ erhält das RUFHAUS am Tucherpark mit der Umgestaltung der Lobby- und Allgemeinflächen eine neue innenräumliche Identität, die auf dem Bestand aufbaut und zugleich den Stadtraum neu adressiert. Herzstück des Projekts ist der ehemalige Tresorraum, der durch den Rückbau von Zwischendecken zu einer zweigeschossigen, lichtdurchfluteten Lobby transformiert wird. Der Raum wird zum zentralen Ort des Ankommens, der Begegnung und Information und verleiht dem Gebäude eine klare, repräsentative Adresse.
Ein ergänzend neu gesetzter Zugang zur Nordseite am Eisbach verbessern die Sichtbarkeit und Zugänglichkeit und leitet Besucher und Besucherinnen intuitiv ins Gebäude. Beide Eingänge münden auf einen runden Empfangstresen, der als Anlaufpunkt dient. Die großzügige Freitreppe verbindet Erd- und Obergeschoss, integriert Sitzstufen und wird selbst zum sozialen Treffpunkt für informelle Begegnungen, Veranstaltungen oder mobiles Arbeiten.
Die Gestaltung interpretiert die robuste Materialität des Tresorraums neu: Sichtbeton, dunkler Granit und Nussbaum werden weitestgehend erhalten und durch ergänzende Elemente wie tiefblaue Teppiche und feine Chromdetails in eine zeitgemäße, ruhige Innenwelt übersetzt. Reduzierte, hochwertige, zeitlose Möblierung wie der Barcelona Chair, schafft zonierte Bereiche zum Warten, Verweilen oder Arbeiten. Eine zurückhaltend integrierte Medienwand verbindet historische Substanz und moderne Technik, während die punktuell-flächige Deckenbeleuchtung Atmosphäre erzeugt, ohne die Klarheit des Raums zu beeinträchtigen.
Auch die öffentlichen Sanitärbereiche und angrenzenden Flächen übernehmen das Farbspektrum und die Materialwahl der Lobby, wodurch der gestalterische Anspruch konsequent im gesamten Gebäude erlebbar wird. So entsteht ein Innenraum, der historische Identität, zeitgemäße Offenheit und multifunktionale Nutzung vereint.










Auslober: CRI Tucherpark VTO N/S GmbH & Co. KG Wiesbaden
Entwurf Gesamtkoordination: Katrin Leers-Kulka
Entwurf Mitarbeiter: Waldemar Lechner, Mirjam Geissler, Lukas Urbicht