Der Sächsische Landtag war der erste Neubau eines Parlamentes in den ehemals zur DDR gehörigen neuen Bundesländern. Zwischen Erlweinspeicher, Semperoper und Hofkirche nimmt der Landtag einen prominenten Platz in der Dresdner Elbsilhouette ein. Die beiden Flügel des transparenten Neubaus ergänzten den 1928 - 1931 als Finanzamt errichteten massiven Altbau zu einem Karree, das Gartenhöfe mit Wasserflächen auf verschiedenen Ebenen umschließt. Auf einer von der Semperoper kommenden Wegachse werden Besucher von dem weit auskragenden Dach des Bürgerportals empfangen. Eine langsam ansteigende Promenade führt durch das Bürgerforum im Elbflügel «fliessend» zur Besuchertribüne des Plenarsaals. Ein quadratisches, auf vier kreuzförmigen Stahlstützen ruhendes Dach beschirmt wie ein Baldachin den zylindrischen Saal. Die gläsernen Wände geben den Blick frei auf die Arbeit des Parlamentes und umgekehrt auf das Land, für das die politischen Entscheidungen getroffen werden. Die dominierenden Farben Weiß/Silber und Grün sind von den Landesfarben abgeleitet.
Nach 30 Jahren Betrieb wird der Landtag saniert und erweitert
Die Technik des gesamten Gebäudes ist veraltet und desolat. Aufgrund der größeren Parteienvielfalt als vor 30 Jahren gibt es einen erhöhten Platzbedarf, der Erweiterungen notwendig macht. Das Ensemble des Landtages wird um einen Kubus im Innenhof sowie um einen Anbau vor dem Erlweinspeicher ergänzt und vollendet - der Landtag als "Stadt in der Stadt"
Wettbewerb: 1991, 1. Preis
Vergabeverfahren Sanierung + Erweiterung: 2019
Bauherr: Freistaat Sachsen
1991 - 1997
Entwurf: Peter Kulka
Mitarbeiter Wettbewerb: Claus Anderhalten, Nelson Cravo-Cacoilo, Silke Vera Mostert, Konstantin Pichler, Klaus Radau, Henryk Urbanietz
Mitarbeiter Planung: Kurt Wimmer, Klaus Radau, Nelson Cravo-Cacoilo, Claus Anderhalten, Marcel Beckmann, Hubert Braunisch, Uwe Bernd Friedemann, Jochem Kastner, Ulrich Königs, Susanne Liese, Kathrin Messerschmidt, Silke Vera Mostert, Katja Pfeiffer, Konstantin Pichler, Philipp Stamborski
2019 - heute
Entwurf: Peter Kulka
Gesamtkoordination: Katrin Leers-Kulka
Mitarbeiter Planung: Mirjam Geissler, Lothar Heinzelmann, Waldemar Lechner, Martin Leps, Jakob Müller, Caterina Pappalardo, Frank Peters, Christina Schannor, Florentine Schleicher, Martina Troilo, Lukas Urbicht
Auszeichnungen: BDA Preis Sachsen 1994, Deutscher Stahlbaupreis 1994, Deutscher Architektur Preis 1995, Nominierung Mies van der Rohe Award 1994
Fotos: Lukas Roth, Henryk Urbanietz
Visualisierungen: Peter Kulka Architektur