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Olympiapark
Leipzig I 2002
Olympiapark Leipzig 2.jpg

Olympia 2012 in Leipzig öffnet sich Zuschauern und Sportlern gleicher­maßen.

Diese Offenheit soll durch unseren Entwurf Ausdruck verliehen werden.

Unter Einbeziehung des bereits vorhandenen Zentralstadions und der Arena Leipzig wird östlich und westlich des Elster­beckens das gesamte Olympiagelände betrachtet und neu in­terpretiert.

 

Der westliche, völlig neu zu gestaltende Teil mit dem neuen Olympia-Sta­dion und der Olympia-Plaza wird in eine sanft be­wegte „Landschaft“ ver­wandelt, in die sich muldenartig die ein­zelnen Sportstätten einfügen.

Aus ihr wachsen - Baumstämmen gleich - die Stützen heraus, die das Dach des Olympia-Stadions und die übrigen Dächer mit ihren  bewegten Konstruktionen aus Stahl und die darüber ge­spannten textilen Mem­branen tragen.

So entsteht die Vision von leichten, transparenten, wolken­artigen Über­dachungen über einer künstlich gestalteten, sanften Hügelland­schaft. Die Tribüne, ein skulpturales Objekt zwischen Landschaft und Dach, lässt Ausblicke frei in die Umgebung und zum Zentral­stadion. Man ist gleichzeitig Innen und Außen. Selbst die Funktionsgebäude sind in die Landschaft integriert.

-Fünf Brücken, die Ost und West verbinden-

Fünf unterschiedlich breit dimensionierte Fußgängerbrücken über das Elsterbecken verbinden das östliche und westliche Olympiagelände. Dem Gesamtkonzept entsprechend, vermitteln diese unter­schiedlich ge­neigten, von Mittelstützen getragenen Stege aus Stahl und Stahlbeton­verbund-Konstruktionen Leichtigkeit und Bewegung.

Zwei Brücken verbinden unmittelbar Olympia-Plaza und Kulturforum, und führen über den Platz hinweg zur Olympia-Schwimm­halle und zur Arena Leipzig, zwei weitere führen unmittelbar zu den beiden Stadien, die fünfte verbindet die beiden Trainings­plätze östlich und westlich des Elsterbeckens.

Da sie leicht demontierbar sind, können sie je nach Bedarf nach Ab­schluss der Olympiade - bis auf eine - abgebaut werden.

 

-Zwei Stadien im spannungsvollen Gegensatz-

Das Olympia-Stadion, in dem die Eröffnungs- und Abschluss­feier statt­finden und überwiegend die Leichtathletik-Disziplinen aus­getragen wer­den, versteht sich als bewusst gegensätzliches Pendant zum Zentral­stadion mit dem Charakter einer Fußball­arena.

Damit bietet Leipzig zwei unterschiedliche Arenen mit den je­weils in ihnen stattfindenden Veranstaltungen und Wettkämpfen angemessenen Atmosphären - im Olympia-Stadion dominieren Offenheit, Leichtigkeit, Eleganz und im Zentralstadion entsteht jene komprimierte Atmosphäre, die das Fußballspiel zum Er­lebnis werden lässt.

 

-Eine Schwimmhalle, die sich wandelt-

Die Olympia-Schwimmhalle, ein biomorpher, transparenter bzw. trans­luzenter Körper, dessen Außenhaut durch eine doppel­schalige Hülle ge­bildet wird und ein freies wolkenartiges Dach auf unregelmäßigen Stüt­zen, das als Agora auf dem Kulturforum dient, übertragen das Bild freier Formen vom West- auf das Ostgelände des Olympiaparks. Sie stehen im be­wussten Spannungsverhältnis zu den strengen geometrischen Formen von Zentralstadion, der Arena Leipzig und des Kultur­forums.

Die Olympia-Schwimmhalle bietet unter ihrem Dach Platz für Schwimm- und Springbecken und Zuschauertribünen für 15.000 Zuschauer. Nach der Olympiade besteht die Möglichkeit, die Tribünen auf 3.000 Sitz­plätze zurückzubauen. Die freiwerdenden Flächen könnten für ein Spaß- und Erlebnisbad in Ergänzung zu den Sportbecken umgewandelt werden.

Auch eine Verkleinerung der Halle durch Abschneiden an Soll­bruchstellen ist denkbar.

-Farben, grün wie Rasen, gelb wie Weizen, weiß wie Wolken-

Die Farbigkeit des Olympia-Stadions unterstützt das Konzept von Land­schaft und Wolken.

Den grünen Hügeln mit grünen Sitzschalen folgt die Hügelland­schaft der Tribüne mit gelben Sitzschalen gleich Ährenfeldern. Die textile trans­luzente weiße Membran verkörpert Wolken, während Stützen und Kon­struktionen silbrig schimmern, gleich Buchenstämmen und -ästen.

-Ein Stadion, das schmilzt-

Wenn die Olympischen Spiele vorüber sind, bleibt das „Wol­kendach“ des Olympia-Stadions noch auf Zeit bestehen, wird die Tribüne, die kon­struktiv unabhängig dazwischen liegt, abgebaut. Zurück bleibt die Hügel­landschaft mit der kleineren Arena mit 20.000 Plätzen. Eine Architektur, die langsam wieder verschwindet und keine Katastrophen hinterlässt, sondern sich in einen Park für die Bürger Leipzigs verwandelt. Eine Architektur, so meinen wir, die mehr ist als ein bestätigen­des Abbild unseres alltäglichen Lebens und die auch ein Stück von unseren verbor­genen Wünschen und Träumen wider­spiegelt.

Gutachten 2002, ein 1. Rang

Nationale Bewerbung der Stadt Leipzig zur Olympiade 2012


Bauherr: Stadt Leipzig

Entwurf: Peter Kulka
Mitarbeiter: Philipp Stamborski, Jan Tröber, Cornelius Wens

Visualisierungen: Peter Kulka Architektur

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