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Walraff Richartz Museum
Wettbewerb I Köln I 2013
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Der Wettbewerb intendierte eine Erweiterung des Museums im Unter- bzw. Sockelgeschoss und eine Anordnung externer, privater Nutzungen in den Geschossen darüber. Das Museum würde infolgedessen im Erdreich versinken, die private Nutzung zum neuen Signet an dieser inhaltlich so wichtigen Stelle der Altstadt. Unsere Entwurfsidee zeigt eine Museumserweiterung mit Gesicht zum Rathaus- und Marsplatz und komplettiert die Abfolge wichtiger öffentlicher Bauten an diesem Ort. Dies bringt auch eine inhaltlich-strukturelle Neugliederung mit sich. Anstatt einer typologischen Trennung in horizontale Schichten ordnet sich der vorliegende Entwurf in vertikal getrennte Bausteine. Dabei nehmen die öffentlichen Besucherbereiche der Museumserweiterung den Stadtbaukörper entlang der Obenmarspforte ein. Ausgehend von der unterirdischen Anbindung an den Ungers-Bau entwickelt sich die neue Ausstellungsfläche als ein Kontinuum über einen hohen Luftraum bis ins Obergeschoss des Baukörpers. So entsteht eine zusammenhängende und zugleich differenzierte Ausstellungsfläche mit unterschiedlichen Raumhöhen – ideal geeignet für Wechselausstellungen. Eine räumlich spektakuläre Treppe stellt die direkte Verbindung der beiden Ebenen miteinander her. Ein großzügiges Haupttreppenhaus mit Aufzug dient darüber hinaus als funktionales Rückgrat des Museums und bindet neben den Ausstellungsbereichen auch das neue Museumscafé mit an. Diese Strukturierung lässt auf langfristige Sicht auch die Möglichkeit auf eine spätere, oberirdische Verbindung zwischen Neubau und Altbau im 1. Obergeschoss zu. Ein zentrales Thema des Entwurfes ist die Anbindung des Neubaus an das Bestandsgebäude von Ungers und die Integrierung eines Übergangs in das System des Gebäudes unter gestalterischen und technischen Gesichtspunkten. Der bestehende Funktionskern im Foyer des Altbaus spielt bei unserem Konzept eine besondere Rolle. Über einen niedrigen, mittigen Zugang gelangt man vom Foyer in den Kern, wo sich der Raum nach oben öffnet und eine breite, zweiläufige Treppe ins Untergeschoss freigibt. Gegenüber der Treppe befindet sich ein Personenaufzug, der zwischen Foyer und Verbindungsgang verkehrt. Noch im Untergeschoss des Ungers-Baus werden die neue Garderobe mit Schließfachbereich und die geforderten neuen WC Anlagen untergebracht. So wird eine räumliche Nähe dieser Funktionen zum Hauptfoyer gewährleistet. In mittiger Achse des Ungersschen Systems führt der Verbindungsgang die Besucher in den Neubau. Das im ersten Obergeschoss des Kerns entfallende Vortragszimmer wird im Erdgeschoss an der Stelle des ehemaligen Museumscafés ersetzt, welches in den Neubau umzieht. Mit dieser Lösung des Übergangs wird ein sensibler Umgang mit dem Erbe Ungers‘ angestrebt, ohne funktionale Abstriche machen zu müssen.

2.Preis

Entwurf: Peter Kulka
Mitarbeiter: Pit Dörrwächter, Steffen Kirchberger

Visualisierung: PONNIE Images

 

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